Autor

Carl-Friedrich Ehlers

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Der Autor wurde 1942 in Weener/Ostfriesland geboren und erlebte den größten Teil seiner Jugend ab 1950 im fast total zerstörten Emden. Das Spielen in Trümmern, der fast tägliche Besuch im damals noch florierenden Seehafen, Kontakte mit Seeleuten aus vielen Nationen, aber auch der spannende Deutschunterricht im Emder Gymnasium waren für seine spätere Entwicklung und Berufsfindung prägend. Nach dem Abitur 1963 an der Hindenburgschule  (heute Herbart-Gymnasium) in Oldenburg ergriff Ehlers direkt seinen Traumberuf als Journalist.

Nach dem Volontariat bei der Ostfriesen-Zeitung in Leer und einigen Jahren als Redakteur bei derselben Zeitung absolvierte er seinen 18-monatigen Wehrdienst bei der Bundeswehr. Es folgten Anstellungen als Redakteur in jeweils leitenden Stellungen bei mehreren Tageszeitungen, ehe er als Leiter Öffentlichkeitsarbeit der Nordwest-Zeitung verpflichtet wurde. Dort organisierte er bis 2006 jährlich die von ihm initiierte NWZ-Weihnachts-Spendenaktion „Kinder helfen Kindern“ und warb vor allem mit Hilfe von Schulkindern insgesamt mehr als 3 Millionen Euro für Hilfsprojekte in der Region und im Ausland ein. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Organisation der jährlichen Internationalen Musikshow der Nordwest-Zeitung, in der Militärorchester aus ganz Europa und den USA die Hauptrolle spielten.

Nach Eintritt in den Ruhestand war Ehlers noch vielfach journalistisch tätig und war unter anderem 2010 als einziger Deutscher Preisträger des vom Groninger Forum ausgeschriebenen niederländisch-deutschen Autoren-Wettbewerbes „Die Grenze überwunden“ („De Grens voorbij“).

Lesungen (u. a.):  Buchhandlung Isensee, Pius-Hospital, Bibliotheksgesellschaft  Oldenburg, Erzählcafé inforum Oldenburg, Landfrauenverein Jemgum, Eröffnung Vortragsreihe „Journalismus vordenken…“ der Jade Hochschule Wilhelmshaven.

Nach Absprache steht der Autor gerne für Lesungen aus seinem Buch und Vorträge über seine Arbeit als Journalist zur Verfügung.

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„Reporterglück“

13 Zeitungsgeschichten aus dem Nordwesten – und was aus ihnen geworden ist

196 Seiten, 59 s/w Abb., brosch., 2011, 9,80 €

ISBN 978-89995-820-1

Isensee Verlag Oldenburg

Am 16. Oktober 1979 sterben das 17-jährige Kindermädchen Dagmar P. und ein ihr anvertrauter kleiner Junge im Blankenburger Holz bei Oldenburg einen grausamen Tod durch Mörderhand. Diese Bluttat hätte nie geschehen dürfen, wenn psychiatrische Gutachten über einen bereits verurteilten Sexualstraftäter  nicht zu dessen frühzeitiger Freilassung geführt hätten. So wird der 24-jährige Bernhard M. erneut zum Mörder. Die Begleitumstände dieses Falles, die Berichterstattung darüber und die Aufdeckung der Schlamperei der Nervenfachärzte sind unter dem Titel „Tödlicher Irrtum“ einer von 13 Geschichten in dem Buch. In dieser wie auch in allen weiteren zwölf authentischen Geschichten aus seiner mehr als 40-jährigen Redakteurs-Tätigkeit geht Ehlers nicht nur auf die Begleitumstände und Abläufe der Reportagen ein, sondern informiert auch darüber, was aus diesen Themen in der jüngsten Zeit geworden ist.

So spürt der Autor nach fast 40 Jahren den ersten deutschen Lotto-Millionär, den er 1974 in Remels/Ostfriesland interviewt hat, in Wiesmoor wieder auf und erfährt höchst Spannendes über den Verbleib des Geldes. Wie segensreich die überwiegend von Kindern gesammelten Spenden aus der jährlichen NWZ-Weihnachtsaktion für Hilfsbedürftige im In- und Ausland waren, hat Ehlers vor Ort in der Region, aber auch im Kosovo, in Afghanistan und Kroatien nachvollzogen und belegt.

Der letzte große Auftrag als Reporter war für Ehlers die Berichterstattung über das schreckliche Transrapid-Unglück im Emsland  im Jahre 2006. Fünf Jahr später gelingt es dem bereits im Ruhestand lebenden Journalisten das Vertrauen eines der zehn Überlebenden zu gewinnen und mit ihm an der Unglücksstelle ein mehrstündiges Gespräch über die dramatischen Ereignisse zu führen. Der Inhalt dieser aufwühlenden Unterhaltung findet sich wortwörtlich in einem Kapitel „Mein letzter „Auftrag“ des Buches wieder. Keiner der zehn Überlebenden der Katastrophe hatte zuvor je mit Journalisten über das Unglück gesprochen. Die juristische Aufarbeitung des Unglücks sowie schwere Vorwürfe an die Betreiber des Transrapid gehören ebenfalls zu dieser Geschichte.

Der Humor kommt beim „Reporterglück“ nicht zu kurz: So gibt es bei der Schilderung seiner Zeit als Bundeswehrsoldat aber auch bei dem Kapitel über den „Schattenspender von Dangast“ eine Menge zum Lachen.

Besonderheit des Buches, das für alle am Journalismus Interessierten eine Fundgrube sein dürfte: Im Namensregister des Buches sind alle Personen (zum Teil sehr prominente), die in den 13 Geschichten aus dem Nordwesten eine Rolle spielen oder gespielt haben, namentlich aufgeführt.